Heute, um 22:45 Uhr in Ihrer ARD!
Rainer Voss war einer der führenden Investmentbanker in
Deutschland. Er machte täglich Gewinne in Millionenhöhe. Jetzt sitzt er
in einer verlassenen Bank mitten in Frankfurt und redet zum ersten Mal.
Öffentlich und ungeschminkt gibt er einen Einblick in die Denkweise und
die Mechanismen eines sonst sorgfältig abgeschotteten Systems. Vor dem
Zuschauer baut sich Stück für Stück die beängstigende Innenperspektive
einer größenwahnsinnigen, quasi-religiösen Parallelwelt hinter
verspiegelten Fassaden auf. Rainer Voss berichtet von seinem eigenen
Aufstieg in den 80er Jahren, zeitgleich mit den Banken. Er weiß, wie es
sich anfühlt, „Master of the Universe“ zu sein. Er kennt das
Bankensystem von innen, war lange Zeit selbst ein Teil davon. Bis auch
ihn die Krise traf. Er wurde entlassen.
Rainer Voss betreibt kein wohlfeiles Banken-Bashing. In einem
glaubhaften Prozess des Umdenkens hat er all seine damaligen
Überzeugungen infrage gestellt. Er weiß heute, dass er selbst als Teil
seiner Berufskaste entscheidend zum Entstehen von Krisen beigetragen
hat. Jetzt will er Aufklärungsarbeit leisten.
Regisseur Marc Bauder beschäftigt sich in seinen Filmen immer wieder
intensiv mit der Welt des Geldes. Doch noch nie traf er auf einen so
ranghohen Vertreter des Wirtschaftssystems, der derart offen und
selbstkritisch mit sich und seiner Branche aufräumt.
Auf dem Filmfest von Locarno lief der Film 2013 in der Reihe „Semaine
de la Critique“ und wurde mit dem Hauptpreis der Jury ausgezeichnet.
Der Dokumentarfilm ist für den Deutschen Filmpreis 2014 nominiert.
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